Echte Veilchen
Bei den Alpenveilchen handelt es sich nicht um echte Veilchen, sie sind nicht mit den Veilchengewächsen verwandt. Botanisch eingeordnet ist die Gattung Cyclamen in die Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Nachfolgend möchte ich einige der echten Veilchen vorstellen.
Die Gattung Viola
Viola ist nicht nur die größte, sondern auch die namensgebende Gattung innerhalb der Veilchengewächse (Violaceae). Sie soll um die 500 Arten enthalten, nachgezählt habe ich das aber nicht. Eine Liste gibt es hier.
Unter den Veilchen befinden sich
- einjährige oder sommergrüne Arten,
sie keimen im Frühjahr, blühen im Sommer und sterben nach der Blüte oder mit dem ersten Frost im Herbst ab; - zweijährige Arten,
sie keimen im Sommer, bilde Trieben und Blätter aus, überwintern, blühen ab dem nächsten Frühjahr um anschließend abzusterben; - ausdauernde oder mehrjährige Arten,
sie ziehen ihre Blätter entweder über Winter ein oder wachsen immergrün und verbleiben mehrere Jahre am selben Standort.
Viola biflora
Zweiblütiges Veilchen, Gelbes Veilchen
Das Zweiblütige Veilchen (Viola biflora) besiedelt alpine Regionen in Europa, Asien und Teilen Nordamerikas. Man soll es dort bis in fast 3000 Meter Höhe antreffen.
Die hier gezeigten Bilder sind auf ungefähr 1600 Meter Höhe, in der Hohen Tatra (Vysoké Tatry), Nähe Starý Smokovec entstanden.
Viola biflora wird, je nach Standort, zwischen 10 und 20 Zentimter hoch. Die Art ist in lichten Wäldern, aber auch auf Felsschutt anzutreffen und blüht von Mai bis August.
Viola cornuta
Horn-Veilchen
Das Horn-Veilchen stammt aus Südwesteuropa (Frankreich, Spanien) und soll mehrjährig wachsen. Die im Handel erhältlichen Exemplare verhalten sich so aber meistens nicht. Sie säen sich selbst aus, was den Eindruck entstehen lässt, es handle sich um eine ausdauernde Art.
Von Viola cornuta werden viele Sorten, in allen erdenklichen Blütenfarben angeboten. Von den Stiefmütterchen lassen sie sich schwer bis nicht mehr unterscheiden, da auch Mischformen existieren.
Viola hederacea
Australisches Veilchen
Viola hederacea ist in Australien heimisch und ist bei uns nicht winterhart. Das Australische Veilchen lässt sich gut als Zimmerpflanze pflegen.
Viola odorata
Duftveilchen, Märzveilchen, Wohlriechendes Veilchen
Das Verbreitungsgebiet des heimischen März- oder Duftveilchen (Viola odorata) erstreckt sich bis nach Afrika und in das tropische Asien.
Bei uns ist es wildwachsend an Wald- und Wegrändern, in Wiesen, Hecken oder zwischen Bahngleisen zu finden. Um seine Ansiedlung im Garten muss man sich nicht kümmern, zumindest die Naturform lässt sich dort von alleine nieder.
Das Duftveilchen verbreitet sich durch Samen oder Ausläufer, sogenannte Rhizome. Es ist in Sorten zu erhalten, mit roten, rosa, weißen oder mehrfarbigen Blüten.
Viola sororia
Pfingst-Veilchen
Das Pfingst-Veilchen stammt ursprünglich aus den USA und Kanada. Es blüht etwas später als das Duft-Veilchen, von April bis Juni und ist in vielen Blütenfarben zu erhalten. Auch eine buntlaubige Sorte wird angeboten.
Viola sororia samt sich fleißig selbst aus und verwildert. Es eignet sich zum Unterpflanzen von Bäumen oder Sträuchern, für das Beet oder den Steingarten.
Viola tricolor
Wildes Stiefmütterchen, Ackerveilchen, Acker-Stiefmütterchen
Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) gilt als eine Elternart der Garten-Stiefmütterchen (Viola × wittrockiana).
Sein Verbreitungsgebiet liegt in Europa und erstreckt sich bis nach Russland, die Türkei sowie den Iran. Auch bei uns sieht man es häufig. Teilweise scheint es sich dabei aber um verwilderte Nachkommen der großblütigen Sorten zu handeln.
Viola tricolor ist eine formenreiche Art, von der es 4 Unterarten gibt, die sich in der Farbe ihrer Blüten unterscheiden.
Wildwachsend findet man die auch als Ackerveilchen oder Acker-Stiefmütterchen bekannte Art in sogenannten Unkrautfluren, auf Äckern, in Gärten und sogar in Geröllhalden.
Dem Wilden Stiefmütterchen werden auch heilende Wirkungen nachgesagt, es soll zum Beispiel gegen Erkältungen und Akne wirken.
Viola variegata
Viola variegata sieht auf den ersten Blick aus wie ein kleines Alpenveilchen. Dieses Veilchen hat keinen deutschen Namen und ist in Teilen Russlands, Chinas, Japans und der Mongolei heimisch.